Ein Schlag ins Gesicht

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Ich glaube, das, was ich heute erzähle, ist wohl jedem schon einmal passiert. Einerseits kann ich über sowas nur lachen, andererseits begegnet mir das beschriebene Verhalten seit etwa 3 Jahren immer öfter, und es regt mich mittlerweile tierisch auf.

Als ich gestern nach Hause kam, stellte ich fest, dass jemand auf meinen Anrufbeantworter eine Nachricht hinterlassen hat.
Ich hörte sie ab:

„Hallo Heiko, was machst Du zwischen Weihnachten und Silvester? Ich hätte dann gerne eine Session.“

Meine Antwort

Das war es. Er hat seinen Namen nicht hinterlassen. Also versuchte ich an Hand der Telefonnummer herauszufinden, wer denn eine Session möchte.
Ich habe in meinem Archiv gesucht, meine eMails durchsucht und auch meine Anruflisten durchforscht. Aber finden konnte ich nichts. Kann ja sein, dass ich mit ihm mal telefoniert habe, aber das müsste dann mehr als 7 Tage her sein, denn so lange werden meine Anruflisten geführt.

Also schrieb ich ihm eine SMS:
„Hallo, Du möchtest nach Weihnachten eine Session? Wer bist Du denn? Deine Telefonnummer ist mir nicht bekannt.“

Ich habe ihn also erstmal nur nach seinem Namen gefragt, damit ich weiß, mit wem ich es eigentlich zu tun habe.

Peter 1, 2 oder 3?

Ein paar Minuten später kommt die Antwort:

„Wir haben vor ein paar Tagen telefoniert und ich sagte Dir, dass dies meine neue Nummer ist. Aber wenn Du Dich nicht einmal mehr daran erinnern kannst, lassen wir es einfach. Gruß Peter“

Nun weiß ich wenigstens, dass ich es mit einem Peter zu tun habe, aber mit welchen von den drei, die ich kenne? Ich habe auf Grund seines heeroischen Schreibstils eine Ahnung, mit wem ich es zu tun habe. Wenn ich richtig liege, will er seit 2020 eine Session bei mir, hat aber etwa ein Dutzend Termine wieder abgesagt und hat nicht einmal die finanziellen Mittel, eine Session zu bezahlen.
Aber vielleicht liege ich damit auch falsch. Es könnte auch ein Peter sein, der Kripobeamter ist und seit Mai d. J. eine SM-Session will. Aber auch er hat bereits drei Termine wegen seines Job abgesagt. Dann ist da noch ein dritter Peter, 82 Jahre alt und war 2021 sogar einmal bei mir für eine SM-Session. Diese musste ich allerdings abbrechen, weil sein Kreislauf zusammen gebrochen ist.

Aber letztlich ist es egal, welcher Peter nach Weihnachten eine Session will. Die oben geschilderte kurze Unterhaltung via SMS hätte durchaus anders laufen können.

3 Jahre der Unfreundlichkeit

Mir ist in den letzten drei Jahren nur immer wieder aufgefallen, dass die Menschen immer unfreundlicher und arroganter werden. Mir scheint, die Leute sind der Meinung, der Mittelpunkt meines Lebens zu sein und verhalten sich auch so. Ich führe täglich mehrere Telefonate und da kann ich mich beim besten Willen nicht mehr an jeden erinnern, mit dem ich vor 7 oder mehr Tagen mal telefoniert habe. Dann muss die Frage nach dem Namen doch legitim sein dürfen?
Wer dann aber glaubt, der Einzige zu sein, mit dem ich telefoniere und mir dann den Vorwurf macht, mich nicht an ihn erinnern zu können, sollte sich mal fragen, ob er sich nicht für zu wichtig hält.

Es geht doch anders

Dass es doch anders geht, beschreibt folgende Konversation.

Ich erhielt Anfang September eine eMail mit der Bitte um eine Wiederholung der letzten Session. Er hat auch keinen Namen hinterlassen und die eMail-Adresse konnte ich bei mir auch nirgendwo finden. Wenn er schon einmal eine Session bei mir hatte, müsste ich irgendetwas über ihn haben, aber ohne Namen und mir unbekannter Mailadresse ist es nicht möglich, den Absender zuzuordnen. Also schrieb ich ihm auch, dass mir seine Mailadresse nicht bekannt ist und fragte ihm nach seinem Namen und nach einem ungefähren Zeitraum seiner letzten Session bei mir.
Er schrieb mir zurück, dass er Johann heißt (Name geändert) und seine letzte Session bei mir schon 9 Jahre her ist, also im Jahr 2014 gewesen ist. Dann schilderte er mir in Stichworten den Ablauf unserer letzten Session.
Leute, mit sowas kann ich sogar etwas anfangen. Ich hatte zwar unseren damaligen eMail-Verkehr nicht mehr, aber in meinem Archiv fand ich dann einen detaillierten Bericht über besagte Session. Das Ergebnis war, dass wir telefoniert und einen Termin vereinbart haben. Es war eine sehr geile Session, auch für mich.

Mittlerweile denke ich aber, dass das bereits zu den Ausnahmefällen gehört, denn meistens läuft es anders.

Seit etwa drei Jahren muss ich mir Beleidigungen gefallen lassen, wenn ich mich nicht an jeden erinnern kann, der einmal mein Gast war oder irgendwann in ferner Zukunft mein Gast sein möchte.

aussichtslose Wünsche?

Ich würde mir für die Zukunft wünschen, dass wir uns alle wieder menschlich miteinander unterhalten und nicht beleidigend werden oder man das Gefühl haben muss, es mit einem arroganten Menschen zu tun zu haben, der sich für das Wichtigste auf der Welt hält.
Ich würde mir wünschen, dass wir wieder respektvoll miteinander umgehen und unsere Mitmenschen so nehmen, wie sie sind.
Ich würde mir wünschen, dass wir einander helfen und das Leid anderer Menschen nicht auf Video aufnehmen, um es bei Tic Toc usw. veröffentlichen und unsere Mitmenschen bloß stellen.
Ich würde mir wünschen, dass wir gedanklich 5 Jahre in die Vergangenheit gehen und sich jeder selbst überlegt, ob und wie er sich seit dem verändert hat.

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