Um es gleich vorweg zu nehmen; BDSM; ist nichts für Kinder und Jugendliche.
Es kann und wird dabei hart und schmerzhaft zugehen, aber auch absolut schmerzlos. Die schmerzlose Komponente bei BDSM nimmt, entgegen weitläufiger Meinung, den größten Teil im BDSM ein. Schmerzlos aber auch nur in körperlicher Art, denn der psychische Schmerz, den ich später weiter ausführe, ist allgegenwärtig.
SM, also der ursprüngliche Sadomasochismus spielt bei den meisten SM-Interessierten zwar eine sehr große Rolle, begleitet ihn jedoch nur am Rande. Das liegt allerdings daran, dass der SM-Anteil beim BDSM der Teil ist, der für Jeden ganz offensichtlich ist. Kein Wunder, denn der Mensch ist optisch orientiert und was er optisch wahr nimmt, bleibt im Gedächtnis und beflügelt die Phantasie bzw. das eigene Kopfkino.
Doch BDSM ist, wie bereits erwähnt, in der Hauptsache eine gedankliche bzw. psychische Angelegenheit. Ungefähr 90 % des gesamten BDSM-Bereiches findet auf mentaler Ebene statt und nur etwa 10 % auf körperlicher Ebene. Doch aufgepasst, denn auch die mentale Ebene des BDSM kann sich auf jeden sehr unterschiedlich auswirken.
Ein BDSMler hat fast immer die Eigenart, sich Gedanken zu machen. Gedanken über das, was mit ihm geschieht und wie er sich dabei fühlt, aber auch Gedanken darüber, wie sich der SM-Partner fühlt und was er denkt. Gefühle, die man normalerweise als negativ bezeichnen würde, können sich im BDSM zu positiven Gedanken und Gefühlen wandeln, und das ist gar nicht mal so selten.
Niemand mag es, das Gefühl zu haben, unterdrückt oder vor Arbeitskollegen erniedrigt zu werden. Das ist in der gegebenen Situation immer ein sehr negatives Erlebnis, welches man wann immer möglich, vermeiden möchte. Im Kontext von BDSM ist eine gewisse Erniedrigung an der Tagesordnung und ja, man möchte dieses Gefühl immer und immer wieder erleben, es spüren und sich verinnerlichen.
Wer das mag, wird als Sub oder devot bezeichnet.
Wie in der realen Welt, gibt es auch in der Welt des BDSM zwei Seiten. Eine Seite, die des Devoten, habe ich bereits kurz angesprochen. Kommen wir nun zur Kehrseite der Medallie.
Das Gegenteil von Sub ist Top, das Gegenteil von devot ist dominant.
Dominante Menschen fühlen eine gewisse Befriedigung darin, einen Untergebenen oder Devoten zurecht zu weisen, ihn vor versammelter Mannschaft zurecht zu stutzen, ihn zu erniedrigen. Dominante Menschen sind in der beherrschenden Position und fühlen sich in der Nähe von devoten Personen richtig wohl.
Im BDSM-Kontext sind dominante Menschen fast immer in der Position des Top.
Du wirst wahrscheinlich bemerkt haben, dass ich mich ziemlich schwammig ausgedrückt habe. Das hat seinen Grund, denn man kann keinesfalls Dominanz und Top in einen Topf werfen, genauso wenig Devotheit und Sub. Warum? Es gibt auch Mischformen wie dominante Subs oder devote Tops. Diese Personen werden im BDSM auch als Switcher bezeichnet. Switcher sind Personen, die sich nicht auf eine Rolle festlegen wollen oder können, denn sie mögen beide Seiten etwa gleich stark. Daraus können sich allerdings sehr interessante Dinge entwickeln.
Ein dominanter Sub erklärt dem devoten Top, wie er mit dem Sub umzugehen hat oder wie der Sub eine Session haben möchte. Der dominante Top hingegen erklärt dem devoten Sub, was mit dem Sub geschieht. Dabei hat der Sub kaum eine Möglichkeit der Mitsprache.
Doch bevor Du ein falsches Bild bekommst, muss ich klar stellen, dass es sich bei BDSM mit zwei Personen im Prinzip um eine Partnerschaft mit klar verteilten Rollen handelt. Diese Partnerschaft kann wenige Stunden, aber auch viele Jahre dauern. Dabei dürfen beide Partner nie aus dem Auge verlieren, dass es ein grausames Leben neben BDSM gibt, das normale Arbeits- und Alltagsleben. Deshalb kommt es sehr häufig vor, dass sich jemand einen Ausgleich sucht und Diesen im BDSM findet. Viele gehen zu einer Domina und bekommen bei ihr den Ausgleich zwischen Verantwortung im Arbeitsleben und „sich fallen lassen“ können. Etwa 95 % genügt es, sich stundenweise ins BDSM-Leben sinken zu lassen. Die restlichen 5 % wollen ein möglichst lebenslanges BDSM-Leben spüren. Das sind die Personen, die für sich selbst entschieden haben, alle Verantwortung an den Partner abzugeben. Dies mag einerseits ein erstrebenswertes Ziel sein, andererseits aber auch ein gefährliches Spiel mit sich selbst und dem möglichen BDSM-Partner.
Doch auf der Seite des dominanten Top sieht es nicht anders aus. Sie hätten nur zu gerne einen Partner, dessen Leben sie bestimmen können. Sie wollen ihn kontrollieren, ihm jegliche Entscheidungen abnehmen und dem Partner nach und nach immer mehr Selbstbestimmung nehmen.
Aber wie gesagt, solche anhaltenden Beziehungen sind mit 5 % eine Seltenheit.
95 % aller BDSMler wollen ihrem Drang nur für einige Stunden oder Tage nachgeben und danach wieder in die grausame Realität entlassen werden. Doch in diesen wenigen Stunden oder Tagen können sie die Realität hinter sich lassen und in die Welt des BDSM abtauchen. Sie vergessen allen Stress im Job, alle Probleme im Alltagsleben und fühlen sich frei, erholt und entspannt.
Doch nicht jeder mag ein Leben mit Unterdrückung, Erniedrigung, Bewegungseinschränkung und Schmerz. Deshalb kann BDSM nie die Lösung aller Probleme sein. Nur, wer sich darüber im Klaren ist, für sich selbst Verantwortung tragen zu können, psychisch ausgeglichen und stark ist und sich nicht gleich bei den ersten Problemen verkriecht, ist in der Lage, ein Leben im BDSM-Kontext zu leben. Ob überhaupt und wie lange, muss jeder für sich selbst entscheiden können und wollen.
BDSM ist kein Spiel!
BDSM ist eine Lebensart mit festen Regeln.
Regel 1: Es muss alles sicher sein, sowohl die benutzten Hilfsmittel als auch die beteiligten Personen. Es dürfen keine Krankheiten verschwiegen werden.
Regel 2: BDSM muss mit klarem Verstand durchgeführt werden. Drogen oder Alkohol sind fehl am Platz. Außerdem dürfen keine Phantasien real ausgeführt werden, die sich dauerhaft negativ auf Körper und Psyche niederschlagen können.
Regel 3: Alle Beteiligten müssen mit den gemachten Absprachen einverstanden sein und Diese müssen konsequent eingehalten werden.
Diese drei Regeln werden auch als SSC-Prinzip bezeichnet: safe, sense, consensual
Sicher, mit gesunden Menschenverstand und in beiderseitigem Einvernehmen.
Wie ich schon angedeutet habe, ist BDSM definitiv kein Spiel und deshalb ist BDSM nichts für Kinder und Jugendliche.
Was ich in den letzten 20 Jahren mit angeblichen Kindern und Jugendlichen erlebt habe, werde ich in Kürze im Blog in der Kategorie BDSM schreiben. Du kannst mir glauben, dass ich schon die übelsten Dinge erlebt habe. Du darfst Dich darauf freuen, Unmögliches zu lesen.
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