Erlebnisse mit Banken

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Kontowechsel

Am vergangenen Wochenende saß ich vor einem unendlich erscheinend großen Stapel mit vollen Aktenordnern. Na ja, so groß war der dann doch nicht, nur 8 Ordner aus den Jahren 1986 bis 2010. Ich dachte mir, dass es langsam Zeit wird, sich von dem alten Kram zu trennen. Ich öffnete einen Ordner und fühlte mich sofort ins Jahr 1986 zurück versetzt. Als Erstes erblickte ich Vertragsunterlagen für ein Girokonto. Ich eröffnete am 17. März 1986 ein Konto bei der Dresdner Bank. Ein paar Seiten dahinter fand ich den ersten Kontoauszug. Ich zahlte am 17. März den Betrag von 5000 DM in bar ein. Ich hatte mit der Dresdner Bank während meiner 24-jährigen Geschäftsbeziehung nie auch nur das kleinste Problem. Die Mitarbeiter waren immer freundlich und waren immer bereit, bei Problemen behilflich zu sein. Nun, die Tatsache, dass ich 24 Jahre Kunde bei der Dresdner Bank war, hatte durchaus ihren Grund.

Im Mai 2009 fusionierte dann die Dresdner Bank mit der Commerzbank. Bis 2010 konnte ich meine Girokarte der Dresdner Bank weiter nutzen, bis ich am 11. August 2010 meine Girokarte der Commerzbank erhielt. Mein Konto wurde zur Commerzbank transferiert und meine Kontonummer hatte sich nicht geändert. Es blieb bei der Bankleitzahl 29080010, die nun zur Commerzbank überging.

Kurz danach druckte ich mir meinen Kontoauszug aus und stellte eine Gutschrift von 1538,09 Euro fest, von der ich nicht wusste, woher die Gutschrift kommt. Also rein in die Filiale der Commerzbank und nachgefragt. Es stellte sich heraus, das mein Bausparvertrag gekündigt wurde und ich den Saldo auf mein Girokonto bekommen habe. Während der Umstellung der Bank wurde mein Bausparvertrag gekündigt, ohne, dass ich davon wusste. Schließlich wurde ein Jahr lang ständig Geld auf das Bausparkonto eingezahlt. Als ich meinte, dass es dann eigentlich so um die 2000 Euro sein müssten, sagte man mir damals, dass die vorzeitige Kündigung des Bausparvertrages Kosten verursacht habe, die von meinem Bausparguthaben abgezogen wurden. Natürlich war ich darüber gar nicht erfreut. Erst kündigen die mir ohne mein Wissen den Vertrag und dann ziehen die mir auch noch knapp 500 Euro wegen angeblicher Kosten ab?
Die nächste Überraschung erhielt ich dann 3 Wochen später; die Kontoführungsgebühren. Während ich für mein Konto bei der Dresdner Bank gerade mal 4,50 DM bezahlt habe, sollte ich nun 5,50DM bezahlen.

Aus purer Bequemlichkeit bin ich dennoch bei der Commerzbank geblieben.
5 Jahre später drückte mir die Commerzbank einen Überziehungskredit von 600 Euro auf, den ich nicht beantragt habe und ich direkt die Hotline anrief, um diesen Überziehungskredit zu löschen. Eine Woche später erhielt ich per Post die Kündigungsbestätigung. Doch es dauerte gerade mal 2 Monate, bis ich erneut ein Schreiben der Commerzbank erhielt. Dieses Mal wurde mein Konto für einen Überziehungskredit von 1500 Euro freigeschaltet. Ich habe diesen Kredit nie in Anspruch genommen und ihn im Februar 2018 löschen lassen. doch auf eine Löschung wollte sich die Commerzbank nicht einlassen und behauptete, dass jeder Kunde mit einem regelmäßigen Geldeingang einen Überziehungskredit von mind. 600 Euro bekommen kann. Ich verringerte den Überziehungskredit von 1500 Euro auf 600 Euro. Nun, wenigstens etwas erreicht. Eine Woche später ging ich dann persönlich in die nächste Filiale und ließ auch die restlichen 600 Euro löschen. In der Hoffnung, nun endlich keinen Überziehungskredit mehr zu haben, ging ich frohen Mutes nach Hause. Problem erledigt? Denkste!

April 2020: Ein Schreiben der Commerzbank. für mein Konto wurde mit sofortiger Wirkung für einen Überziehungskredit von 2500 Euro eine Freischaltung veranlasst. Bitte? Das kann es ja wohl nicht sein. Zum dritten mal wurde mir ein Überziehungskredit aufgedrückt und jedes Mal wurde die Summe höher? Sehr bemerkenswert ist, dass ich von 2003 bis 2020 ohne Arbeit war und lediglich Gelder vom Staat erhalten habe. Diesen Umstand kann die Bank an Hand meiner Kontobewegungen leicht nachvollziehen. Und dennoch ein Überziehungskredit? Mal ehrlich, wenn ich selbst zur Bank gegangen wäre, um einen Überziehungskredit zu bekommen, wäre der garantiert abgelehnt worden.
Ich war es leid und habe nichts dagegen unternommen, sondern lediglich zugesehen, mein Konto nicht zu überziehen. Doch leider kam der Zeitpunkt, an dem ich verdammt froh war, diesen Überziehungskredit zu haben, denn ich musste ihn Ende 2021 in Anspruch nehmen. Das hätte ich besser nicht getan, denn mit dem, was dann kam, hatte ich fast schon gerechnet.
Okay. Wer sein Konto überzieht, muss dafür zahlen. Nicht nur, dass ich seit 2018 Kontoführungsgebühren von 8 Euro zu zahlen habe, nein, seit Dezember 2021 kamen dann noch 15,80 Euro Zinsen für den Überziehungskredit hinzu.

Nun ein Paradebeispiel, wie sich die Commerzbank bei Problemen eines Kunden verhält …
Bei einem Nettogehalt von weniger als 1300 Euro habe ich also einen Überziehungskredit von 2500 Euro, der voll ausgeschöpft ist. Wer jetzt einigermaßen rechnen kann, wird feststellen, dass mein Konto also ständig im Minus ist und dieses Minus mit dem zur Verfügung stehenden Gehalt nicht ausgeglichen werden kann.
Ich zahle also jeden Monat 23,80 Euro an die Bank.
Ein Anruf bei der Hotline ergab nach Schilderung meines Problemes Folgendes:
Einen Kredit zum Ausgleich des Kontos können wir Ihnen nicht geben. Sie müssen selbst zusehen, wie Sie das Konto ausgleichen.

Schön, da wird man also als langjähriger Kunde mit seinem Problem alleine gelassen. Wirklich? Nein, denn im September 2023 kommt der nächste Hammer seitens der Commerzbank.

Am Freitag, den 29. September flattert ein Brief der Commerzbank ins Haus:
Sehr geehrter Herr xxx,

die Konditionen für Überziehungskredite haben sich geändert. Auf Grund dessen sind die Voraussetzungen für einen Überziehungskredit nicht mehr gegeben.
Bitte gleichen Sie Ihr Konto bis zum 15.10.2023 aus. Ihr Überziehungskredit wurde mit sofortiger Wirkung gekündigt.
Sollten Sie Ihr Konto bis zum angegebenen Zeitpunkt nicht ausgeglichen haben, behalten wir uns das Recht einer Kontopfändung vor und Ihr Girokonto zu löschen.

Sollte es Ihnen nicht möglich sein, das Konto auszugleichen, setzen Sie Sich bitte mit uns umgehend telefonisch unter 069-00000000 in Verbindung, damit wir gemeinsam eine Lösung finden.

Mit freundlichem Gruß
Ihre Commerzbank AG
Kreditoren-Team

Was soll man dazu noch sagen? Zuerst wird einem ein Überziehungskredit regelrecht aufgedrängt und dann sind die Voraussetzungen für eben einen solchen Kredit nicht mehr erfüllt?
Na ja, das Thema ist mittlerweile erledigt. Sobald das Konto ausgeglichen ist, wird meine Geschäftsbeziehung mit der Commerzbank endgültig beendet. Das, was ich mit der Commerzbank in 14 Jahren erlebt habe, habe ich 24 Jahre mit der Dresdner Bank nicht erlebt.

Bevor ich 1986 zur Dresdner Bank ging, hatte ich 5 Jahre lang ein Konto bei der Postbank, mit dem ich eigentlich nie so richtig zufrieden war. Aber das Konto war wenigstens kostenlos. Dafür haben Überweisungen von der Postbank z. B. zur Sparkasse bis zu 7 Tage gedauert oder zur Deutschen Bank schon mal 5 Tage. Das war selbst für damalige Verhältnisse viel zu lang. 1985 wurde ich arbeitslos und weil ich ein zu geringes Einkommen als Arbeitssuchender hatte, hat mir die Postbank mal eben das Konto gekündigt. Wirklich nett von denen, denn bei der Dresdner Bank bin ich mit offenen Armen empfangen worden und Überweisungen dauerten bei Denen gerade mal 2 Tage.

Ein weiterer Grund, weshalb ich mein Konto bei der Commerzbank löschen werde ist, dass die Bank immer mehr Filialen schließt. Bis vor einem Jahr, Oktober 2022, war die nächste Filiale schon 12 km entfernt, doch seit sie geschlossen ist, muss ich rund 40 km zur nächsten Filiale fahren. Auch die Postbank war bis heute gerade mal 12 km entfernt. Die wurde heute, am 24.10.2023 geschlossen und die nächste Filiale ist 26 km entfernt. Die Deutsche Bank hatte hier in 13 km Entfernung die nächste Filiale. Doch seit 2017 ist sie geschlossen und die nächste Filiale ist sogar 50 km entfernt. Hier in der Umgebung von 25 km gibt es nur noch die Sparkasse, sonst nichts mehr.

Mittlerweile habe ich 2 Onlinekonten bei unterschiedlichen Onlinebanken, nämlich BUNQ und der IMG-Bank. Letztere habe ich auch nur, weil es eine deutsche Bank ist und ich hin und wieder Gelder von Behörden bekomme (z. B. Finanzamt). Ein großer Nachteil der Behörden ist, dass sie Gelder nur auf deutsche Banken überweisen können, aber das ist ein ganz anderes Thema.

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