Wärmepumpendiebstahl nicht versichert

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Ich habe auf Youtube zufällig ein kleines Video gesehen, in dem es heißt, dass eine Wärmepumpe gegen Diebstahl nicht versichert ist. Dabei ging mir so Einiges durch den Kopf, was Versicherungen betrifft.

Wärmepumpendiebstahl nicht versichert

Auf YouTube habe ich dieses Video gefunden und mir angesehen.

Ich habe gleich mal in den Bedingungen unserer Hausversicherung nachgesehen und siehe da, auch bei uns wäre eine Wärmepumpe gegen Diebstahl oder mutwilliger Zerstörung nicht versichert. Obwohl wir eine Elementarschaden-Versicherung haben, in der alles abgedeckt ist, wurde der Einsatz einer Wärmepumpe explizit vom Versicherungsumfang ausgeschlossen. Sehr nett. 😉
Wenn wir eine Wärmepumpe einbauen lassen und durch die Wärmepumpe am Gebäude ein Schaden entsteht, ist der Schaden nicht versichert. Würde hingegen ein Schaden durch eine Gas- oder Ölheizung entstehen, ist dieser versichert, ebenso bei jeder anderen Heizungsart. Deshalb muss die Wärmepumpe extra versichert werden, insbesondere gegen Diebstahl.

Neue Versicherung?

Nun, wenn ich nun also ein Haus kaufen würde, in dem bereits eine Wärmepumpe installiert ist, wird sich die Suche nach einer Gebäudeversicherung als ziemlich schwierig gestalten. Es gibt natürlich Versicherungen, die eine Immobilie auch mit Wärmepumpe versichern. Doch wir kennen doch alle die Vorgehensweise von Immobilienversicherungen. So lange sie nicht gebraucht und immer brav bezahlt wird, ist alles in bester Ordnung. Doch wenn die Versicherung in Anspruch genommen werden muss, kommt die Versicherung für den Schaden nur teilweise auf und man bekommt spätestens 4 Wochen später die Kündigung ins Haus. Und schon ist das Gebäude nicht mehr versichert und die Suche nach einer neuen Versicherung geht los.

Ich habe auch schon gehört, dass eine Gebäudeversicherung seitens des Versicherers gekündigt wurde, nachdem eine Wärmepumpe installiert wurde. Dies wurde angeblich mit einem nicht unerheblich höherem und nicht kalkulierbarem Risiko begründet.

Versicherungen und Versorger

Wer seinen Vertrag mit der Gebäudeversicherung länger als 3 Jahre hat, sollte sich unbedingt vor dem Einbau einer Wärmepumpe erkundigen, ob die Wärmepumpe im Versicherungsumfang enthalten ist oder ob sie gesondert versichert werden muss. Häufig muss sie gesondert versichert werden, die Frage ist nur, ob bei der Gebäudeversicherung oder bei der Hausratversicherung?
Dabei ist zu beachten, dass zum Hausrat alles gehört, was sich im Gebäude befindet und nicht fest installiert ist. Eine Wärmepumpe, die im Keller auf dem Fußboden steht und nicht mit dem Gebäude fest verbunden ist, würde zum Hausrat zählen. Ist sie jedoch fest mit dem Gebäude verbunden, was der Normalfall ist, gehört sie zur Immobilie und wird über die Gebäudeversicherung versichert.

Vorsicht, Kündigung droht

Wer in seinem Haus ohne vorherige Absprache mit der Gebäudeversicherung eine Wärmepumpe installiert, könnte Probleme mit der Versicherung bekommen. Selbst, wenn eine Wärmepumpe grundsätzlich mit versichert ist, so besteht die Versicherung in der Regel nur, wenn die Wärmepumpe bereits bei Vertragsabschluss installiert war. Wer eine Wärmepumpe nachträglich installiert, muss mit dem Verlust der gesamten Gebäudeversicherung rechnen. Aber nicht nur der Verlust der Gebäudeversicherung droht, sondern auch der Verlust der Energieversorgung.
Es gab bereits einen Fall in Deutschland, in dem der Energieversorger kurzer Hand den Vertrag zur Stromversorgung gekündigt hat, nachdem eine Wärmepumpe eingebaut wurde. Der Energieversorger begründete die Kündigung mit dem extrem Hohen Risiko, dass der Kunde die Stromrechnung nicht bezahlen kann und dem Kunden dadurch hohe Verbindlichkeiten entstehen würden. Ein, wie ich meine, fadenscheiniger Grund.

Wärmepumpen

Wärmepumpen haben einige Nachteile, die es vor der Installation zu bedenken gibt. Eine Wärmepumpe ist nur dann effizient, wenn das Gebäude nach neuesten Standards gedämmt ist und eine Fußbodenheizung eingebaut wurde. Alleine die Wärmedämmung kostet schon mal 200000 Euro oder mehr, je nach vorhandener Bausubstanz.
Eine Wärmepumpe benötigt Strom, viel Strom. Die Kosten für die Stromversorgung können sich auf bis zu 2000 Euro monatlich erhöhen, je nach dem, wie das Gebäude gedämmt wurde, jedoch sind mind. 500 Euro monatlicher Mehrbedarf keine Seltenheit, auch nicht bei gedämmten Gebäuden.
Wie im obigen Video erwähnt wurde, ist eine Wärmepumpe sehr laut, bis zu 65 Db. Im Vergleich dazu: Ein Flugzeug im Landeanflug ist 50 Db laut und während der Landung 60 Db. Ein vorbei fahrender Güterzug in 100 Meter Entfernung ist 45 Db laut, ein Presslufthammer 70 Db.
Und wer es genauer wissen will: Ein Besuch in der Disco ist bis zu 80 Db laut und auf einem Konzert können schon mal bis zu 90 Db entstehen.
Gesundheitsschädlich wird es bei 65 Db dauerhaft über einen Zeitraum von 30 Minuten. Schäden im Innenohr sind kaum noch zu vermeiden.

Den Stromverbrauch einer Wärmepumpe könnte man mit dem Einsatz von weiteren 30000 bis 40000 Euro entgegen wirken. Für den Betrag wird eine PV-Anlage auf das Dach gesetzt, welche eine Jahresproduktion von ca. 10000 Kw ermöglicht. Die Wärmepumpe könnte dann mit der PV-Anlage mit Strom versorgt werden.

Fazit

Auch, wenn der Einbau einer Wärmepumpe gefördert wird, muss man sich sehr gut überlegen, ob sich die Installation lohnt. Mehrkosten von 6000 Euro bis zu 24000 Euro für Strom im Jahr sind nicht zu unterschätzen, ebenso ist es eine Überlegung wert, ob man in einem ansonsten ruhigen Ort eine Wärmepumpe mit hohem Geräuschpegel installieren möchte. Jeder hohe Geräuschpegel bedeutet für den Körper Stress und gesundheitliche Schäden. Wenn Du immer und immer wieder mit hohen Geräuschpegeln konfrontiert wirst, wird sich das auf Deinen Gesundheitszustand nicht nur in Form eines hohen Blutdrucks bemerkbar machen.

Wir haben seit Januar dieses Jahres auf dem Dach eine PV-Anlage. Über unsere Erfahrungen damit werde ich in einem anderen Blogbeitrag mal schreiben.

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